Corydoras Sterbai

Tiere

Corydoras Sterbai (Orangeflossen Panzerwelse) wurden erstmals 1962 von Joachim Knaack beschrieben und sind nach dem deutschen Zoologen Günther Sterba benannt, weshalb sie gelegentlich auch unter der Bezeichnung Sterbas Panzerwels zu finden sind. Ihre natürliche Heimat ist der Rio Giaporé in Brasilien. Sie gehören zur Familie der Panzer- und Schwielenwelse und sind eine in der Aquaristik sehr bekannte und beliebte Art.

Haltung

Die soziale Bindung der Tiere zueinander ist stärker ausgeprägt als bei anderen Arten der selben Familie, weshalb sie ausschließlich in Gruppen von mindestens 5 Tieren gehalten werden sollten. Sie sind ständig auf Futtersuche und durchwühlen den Bodengrund nach Resten. Um Verletzungen der Barteln vorzubeugen sollte das Becken daher mit Sand eingerichtet werden. Eine Kleingruppe Panzerwelse kann ab einer Kantenlänge von ca. 70cm gehalten werden.

Während der Eingewöhnungsphase sind die Tiere häufig sehr unruhig und schwimmen die ersten Wochen nervös an den Scheiben umher. Nicht nur in den ersten Wochen, sondern während der gesamten Haltung sollten dunkle, abgedeckte Verstecke und Ruheplätze vorhanden sein in die sich die Tiere Gruppenweise zurückziehen können. Um Stress und Unruhe zu vermeiden sollte die Fütterung während der Dunkelheit vorgenommen werden. > Die extreme anfängliche Scheu der Tiere - auch gegenüber Bewegungen um Raum - lässt bei artgerechter Haltung innerhalb der ersten Monate deutlich nach. Bei der Ernährung ist, insbesondere im Gesellschaftsbecken, darauf zu achten das die Tiere genügend Futter am Bodengrund vorfinden. Hierfür eignen sich Futtertabletten besonders gut, aber auch Frost- und Lebendfutter wird sehr gerne genommen, ist bei Konkurrenz durch andere Arten aber schwer zu verabreichen.

Zucht

Sterbas sind Saisonlaicher. Die Laichzeiten der Tiere sind in der Literatur umstritten, liegen nach herrschender Meinung aber zwischen September und Dezember (Köhler, J. (1995)). Das Ablaichen der Tiere muss provoziert werden: Bewährteste Methode hierzu ist es, durch Temperaturschwankungen im Aquarium (Teilwasserwechsel mit kaltem Wasser) die Regenzeit zu simulieren. > Es empfiehlt sich 2-3 Männchen und 1 Weibchen in ein Ablaichbecken zu setzen. Nach der Regenzeitsimulation laichen die Tiere in der Regel nach 3-4 Tagen, zumeist in den Abendstunden. Der Laichakt an sich ist recht ruppig. Die Männchen stellen dem Weibchen regelrecht nach, bis es die Eier zur Befruchtung abgibt. Die - ca. 3 Eier pro Akt - werden wahllos an Scheiben und andere glatte Objekte geheftet. Dieses Verhalten wiederholt sich über mehrere Stunden. Die Befruchtungsrate liegt bei ca. 70%, die Eier haben eine Größe von ungefähr 1,8mm und es werden insgesamt 30-200 Eier abgegeben. Panzerwelse neigen dazu ihre Eier zu fressen, weshalb sie nach dem Laichen wieder umgesetzt werden sollten.

Etwa einen Tag nach dem Ablaichen können befruchtete (durchsichtige), deutlich von unbefruchteten (weißen) Eiern unterschieden werden. Um einer Pilzbildung aus dem Weg zu gehen, sollten unbefruchtete Eier entfernt werden.

Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 4 Tagen. 2-3 Tage später kann mit der Fütterung von frisch geschlüpften Artemien begonnen werden.

Nachtrag vom 9. Juni 2014

Das die Tiere Saisonlaicher sind, kann der Author dieses Artikels nicht bestätigen. Die Fortpflanzung innerhalb einer 5er Gruppe Sterbais fand sowohl in der Zeit von September - November (herrschende Literaturmeinung), als auch im Juni statt. Bei keinem der beiden Ereignisse wurde das Laichverhalten bewusst - bspw. durch Temperaturschwankungen - angestoßen.

Corydoras Sterbai Eier - AQUACHARTS Aquaristik Magazin